Erstmals organisieren die Jungs und Mädels von OF-Series ein 7-tägiges Offroad-Event, das mehr an eine Rallye als an ein Festival erinnert. Pünktlich zur Anmeldung für das kommende Jahr teilen wir unsere Erfahrungen von diesem Jahr und stellen die Frage, ob sich die Teilnahme lohnt und wer sich auf die 1600km Piste über 7 Tage und durch 5 Länder auf nach Albanien machen sollte!
Ausgangspunkt dieses bisher einmaligen Abenteuertrips durch Slowenien – eine wunderschöne Hotelanlage direkt an der Adria nicht weit hinter der italienischen Grenze. Ob eine Veranstaltung gut organisiert ist oder nicht, das sieht man ja häufig bereits ganz früh. Und wie viel Herzblut in diesem „Urlaub“ – und dass es sich um einen Urlaub für die Teilnehmer handeln soll betont Organisator Andreas Pflug nicht nur einmal – sieht man schon bei der Dekoration der Gadgets, die jedem Team bei der Anmeldung überreicht werden.
Gefahren werden soll in den kommenden sieben Tagen über vier Landesgrenzen hinweg bis an die albanische Küste nahe Durres. Die Routen sind vom Orga-Team in den Wochen und Monaten vor der Tour akribisch ausgearbeitet und mehrfach gefahren und begutachtet worden. Entstanden ist ein stattliches Roadbook, das vielen „echten“ Rallyes Konkurrenz machen könnte. Wer keinen Beifahrer hat oder keine Lust auf das Roadbooklesen, kann auch gerne auf die Routenkarte zurückgreifen, die dankenswerter weise direkt auf dem zu Beginn überreichten Smartphone mit GPS-App vorinstalliert ist.
Die Tagesetappen sind in der Regel zwischen 200 und 300km lang und bieten ein abwechslungsreiches Programm an Panoramastraßen und Offroadabschnitten. Bei der Gestaltung der Routen ist stets darauf geachtet worden, dass anspruchsvollere Abschnitte notfalls umfahren werden können. Den weniger geländegängigen Wagen wird so eine erfolgreiche und angstfreie Teilnahme möglich. Auf den einzelnen Strecken erwarten uns mehrere Überraschungen und an den ersten Abenden gemeinsame Camps mit Barbecue und Frühstück. Verschiedene Challenges müssen über die sieben Tage hinweg gemeistert werden. Diese reichen vom Erkennen der Himmelsrichtungen bis hin zu einem Parcours, der blind nur durch die Anweisung des Copiloten zu meistern ist. Ein wenig Nerdwissen schadet für das Rätseln dann auch nicht!
Neben wunderschönen und einsamen Strecken durch Berglandschaften, die besonders in Bosnien&Herzegowina und Montenegro auf uns warten, soll auch die Kultur nicht zu kurz kommen. Nach drei Tagen steht deshalb auch eine weitere Hotelübernachtung in Mostar an. Mostar ist eine, nicht zu letzt leider durch den Krieg bekannt gewordenen, Stadt südwestlich von Sarajevo. Eine steinerne Brücke, von der Jugendliche für ein paar Münzen der Touristen in den Fluss springen und ein wunderschöner alter Stadtkern laden zur Erkundung ein. Weltkulturerbe eben!
Im zweiten Teil der Woche wird es einsamer: statt gemeinsame Camps steht das freie Suchen von Stellplätzen auf dem Programm. Natürlich nicht ohne dass das Roadbook auch hierfür hilfreiche Tipps bereithält. So trifft man sich dann doch an dem ein oder anderen Spot wieder, auch wenn man den ganzen Tag getrennt von einander unterwegs gewesen ist.
In Albanien angekommen werden die Offroadabschnitte länger und ruppiger. Kilometerlang schlängeln sich die Routen über alte römische Straßen und entlang an aktuellen Minenkolonien. Es ist beeindruckend wie schnell man das modern Europa hinter sich lassen kann, wenn man denn nur will.
Das Finale und Ziel ist dann ganz im Stile der klassischen Dakar-Rallyes von damals: Zielankunft direkt am Meer mit vorherigem Cruisen über den Strandes. Perfekt! Pünktlich hierfür spielt auch das Wetter mit und lässt das verdiente Bad im Mittelmeer zu! Den gemeinsamen Abschluss unseres Abenteuerurlaubs finden wir dann nach einem phänomenalen Sonnenuntergang an der Strandbar eines noblen Hotels in Durres. Und fast bei allen keimt bereits hier die Vorfreude auf eine Fortsetzung auf… Damit sollte die anfangs gestellte Frage nach dem „Lohnt sich das?“ eigentlich schon geklärt sein! 😉
Ein paar wichtige Fragen zur Tour möchten wir noch separat beantworten.
Für welche Fahrzeuge ist die Five Mountains Challenge etwas?
Grundsätzlich ist Five Mountains eine Offroad-Veranstaltung, aber die Strecken sind nicht so anspruchsvoll, dass ein SUV mit ein wenig Bodenfreiheit Probleme damit bekommen sollte. Gleiches gilt für viele der üblichen VANs. Bei engeren und anspruchsvolleren Passagen ist dies im Roadbook gekennzeichnet, so dass man selbst entscheiden kann, was man sich und seinem Gefährt zumutet. Vieles kann, nichts muss. Nächstes Jahr soll es darüber hinaus noch mehr Wahlmöglichkeiten bei den Strecken geben, so dass noch klarer entschieden werden kann ob härter oder ruhiger!
Wie anspruchsvoll sind die Strecken und die Navigation, wie erfahren muss ich sein?
Die Navigation über das Roadbook ist angenehm, die Strecken und Anweisungen passen in aller Regel sehr gut. Zusätzlich ist man durch den mitgelieferten GPS-Track perfekt auf die Navigation vorbereitet. Vorerfahrungen braucht man keine!
Viele der Strecken sind holprig. Es gibt lange Passagen, die entweder recht langsam gefahren werden sollten, oder das Fahrwerk eine entsprechende Beanspruchung abkönnen muss. Diese Entscheidung liegt beim Fahrer! 😉
Ist es was für unseren Familienurlaub?
Ganz klar: JA. Sofern Campen und Reisen zu seinem Familienurlaub passt, dann passt auch die Five Mountains zu einem.
Welche Ausrüstung brauche ich?
Gecampt wird frei und in festen Camps. Dafür sollte man vorbereitet sein. Bodenzelte gehen, sind aber nicht optimal. Dachzelt oder im Fahrzeug schlafen wäre super! Auch beachten, dass es Oktober ist und wir in Bergen sind. Also richtige Kleidung und Schlafsäcke einpacken! 😉
Gibt es Unterstützung im Notfall und wie sieht diese aus?
Jedes Fahrzeug wird mit einem GPS-Tracker ausgestattet. Dieser liefert ständig die aktuelle Position an das Orga-Team. Sollte man zu weit vom Kurs abkommen, man sich länger nicht bewegen gibt’s eine Kontaktaufnahme. Gleiches gilt bei einem Hilfegesuch. Im Feld sind sowohl Medical-Fahrzeuge, Mechaniker wie auch professionelle Bergefahrzeuge dabei. Für nahezu alle Eventualitäten ist also vorgesorgt.
Gibt es weitere Fotos?
JA! Hier eine Galerie mit allen Fotos. Alle News und die Anmeldung für Five Mountains 2020 fürs nächste Jahr gibt’s übrigens hier.
Wie schön Da würde ich auch mal mit fahren!
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