Tunesien, das bedeutet Sand, Sand und noch mehr Sand! Schaut man auf die Karte, so erkennt man allerdings im Westen noch etwas anderes, einen See nämlich. Die Rede ist vom Chott el Jerid. Definitiv eine Durchquerung wert!
Fährt man von Douz Richtung Norden, so ist es nicht weit und man stößt hinter Kebili auf die schnurrgerade P16, die durch das Chott el Jerid führt. Eine Salzebene, die je nach Jahreszeit mal mehr, mal weniger mit Wasser bedeckt ist. Einen Abfluss besitzt das Feld nicht, weshalb es auch schnell zu einem sehr sumpfigen Abenteuer werden kann durch die Ebene fahren oder laufen zu wollen. Auf einem künstlichen Damm gebaut, ermöglicht es die P16 jedoch trockenen Fußes (oder Reifen) über diesen Salzsee zu kommen. Zusammen mit zwei benachbarten Chotts bildet es den größten zusammenhängenden Salzsee der Sahara.
Die scheinbare Unendlichkeit der weiten, in der sengenden Sonne glitzernden, salzbedeckten Ebene links und rechts der Straße ist einfach nur atemberaubend und faszinierend. Mit jedem Kilometer über den See wächst die Versuchung doch einmal von der Straße abzubiegen und auf der ebenen, teilweise leicht mit Wasser bedeckten Fläche Donats zu drehen. Wir entdecken den versunkenen Reisebus zum Glück rechtzeitig, um von dieser mittelmäßig guten Idee Abstand zu nehmen!
Stattdessen versuchen wir unser Glück zu Fuß und bewundern die doch eher skurrile Kunst in der Mitte des Sees: Schrullige Skulpturen ragen in den wolkenlosen Himmel und geben herrliche, wenn auch etwas fragwürdige, Fotomotive ab. Dass uns weitere Touristen die Motive verstellen, ist nicht zu befürchten. Die zahlreichen verlassenen Souvenirläden und Teestuben legen still Zeugnis davon ab, dass hier durchaus mal Touristen unterwegs waren. Jetzt nicht mehr…
Nach gut 50 Kilometern auf der P16 erblicken wir eine Reihe Tafelberge, gesäumt von Palmen. Der nördliche Rand des Salzsees ist erreicht. Wir biegen westlich ab und stoßen hinter Tozeur schon auf die nächste Sedimentebene: Das Chott el Gharsa zieht sich bis zur algerischen Grenze und erinnert mehr an eine Wüste, als an eine Salzebene. Vereinzelt gibt es feuchtere Felder, in den die Reifen tiefere Furten hinterlassen. Bekannt ist diese Ebene vor allem durch seine Filmkulissen, nicht zuletzt der Stadt „Mos Espa“ aus Star Wars. Zu dieser eher erschreckenden Reise in eine „fremde Galaxie“ in einem späteren Bericht jedoch mehr.
Wie immer ….einfach nur beneidenswert….
😉