Inyo Mine – Goldrausch im Herzen des Death Valleys

Der erste Halt unseres Weihnachtsspecials 2020! Auf der Suche nach der Einsamkeit des Wilden Westens zieht es uns ins Death Valley! Ein monströses kahles Tal, in dem es kein Leben gibt, weil es so unfassbar heiß sei! So oder so ähnlich hat es wohl jeder von uns bereits gehört. Wir erkunden es mit unserem Miet-Overlander und stolpern über so manche Überraschung!

Mehr als nur eine reine Salzwüste! Im Death Valley gibt es viel zu entdecken, sofern man nicht Einsamkeit oder Hitze scheut. 

Wer das Tal des Todes, das an seinem tiefsten Punkt etwa 90 Meter unter dem Meeresspiegel liegt, als trostlosen Fleck inmitten der Mojave Wüste und umschlossen von Gebirgsketten abtut, dem entgeht die faszinierende Vielfalt dieses Hitzepols. Es ist im Sommer mit über 40 Grad im Schnitt zwar tatsächlich kaum zu bereisen, doch bietet es in den übrigen Jahreszeiten einen Überfluss an optischen Highlights. Neben dem allseits bekannten (und viel bereisten) Bad Water mit seinem trockenen Salzsee und dem Zabriskie Point inmitten einer unwirklichen Erosionslandschaft aus Millionen Jahre alten Sedimentschichten, gibt es noch eine Vielzahl unbekannter und einsamer Punkte.

Auf unserer Karte finden sich unzählige als gestrichelte Linien eingezeichnete Wege, die ein Hinweis auf die fehlende Straßenbefestigung geben und damit kaum von „normale“ Touristen bereist werden. Einer davon führt durch den Echo Canyon, an dessen Ende eine alte Geisterstadt zu finden sein soll. 

Um 1900 war im Echo Canyon Gold gefunden worden, was viele kleine Minen entstehen ließ. Die größte davon war die Inyo Mine, gelegen inmitten der Funeral Mountains, der östlichen Begrenzung des Death Valleys. 

Der Weg zur Inyo-Mine ist mit ein wenig Bodenfreiheit und Erfahrung gut zu bewältigen.

Der Weg über die ausgewaschene und wenig befahrene Piste durch den Echo Canyon ist schon ein Erlebnis wert. Sie schlängelt sich um Bergausläufer und nur langsam verliert man das Tal um den Zabriskie Point in seinem Rücken aus den Augen. Mit dem nahenden Sonnenuntergang erreichen wir nach einigen Meilen das unwirklich erscheinende Dorf, bestehend aus einigen Hütten, teilweise bereits verfallen, teilweise noch erstaunlich gut erhalten. Wie eine Zeitreise in längst vergangene Epochen liegt es vor uns. Bereits kurz nach Gründung der Mine war man hier vom Pech verfolgt. Mehrere Anläufe scheiterten das vorhandene Gold im Boden lukrativ abzubauen. Das Auswaschen war durch fehlendes Wasser vor Ort erschwert, der Plan einer Pipeline vom 8 Meilen entfernten Furnace Creek hierher zu verlegen blieb unrealisiert. So wurde die Mine 1940 endgültig geschlossen, obwohl noch Gold im Boden verblieb.

Ohne es zu wollen befinden wir uns im Abenteuer des amerikanischen Goldrauschs und beginnen unbewusst den Boden nach zurückgelassenen Goldnuggets abzusuchen… Was für ein Ort. 

Campen in Mitten der Geschichte. Einsam am Fuße der langsam verfallenden Inyo Mine.
Goldgräberstimmung wie vor 100 Jahren. Unfassbar, dass bei der Inyo-Mine alles wie damals zurückgelassen wurde und bis heute steht.

Mit zunehmender Dämmerung, das Dachzelt bereits aufgeklappt, bekommt unsere Goldsuche zusätzlich noch etwas Mystisches. In die sternenbehangene Nacht ragen die Ruinen auf wie gerade erst zur Ruhe gekommene Schürfmaschinen, die nur auf den Sonnenaufgang warten, um erneut Unze um Unze aus dem Berg zu fördern. Lediglich der leicht am Horizont glimmende Schein einer Stadt verrät trügerisch, dass wir in einer Zeit leben, in der das amerikanische Gold hier nicht mehr Mittelpunkt allen Lebens ist.

Die Milchstraße über den Ruinen der Inyo-Mine, Momente die wir kaum vergessen werden.

Am nächsten Morgen heißt es dann entscheiden: folgen wir weiter der einsamen Route, die uns tiefer in die Funeral Mountains hinein und dann wieder hinaus aus dem Nationalpark bringt oder fahren wir zurück ins Death Valley, um dort weitere Orte zu erkunden.

Es soll da noch einen Racetrack geben, auf dem durch Geisterhand Steinen in einer einsamen Sandpfanne umherwandern! Ebenfalls am Ende einer dieser gestrichelten Linien auf unserer Karte… 

Der sagenumwobene Racetrack, ebenfalls eine Facette des Death Valleys. Aber das ist eine andere Geschichte…

Besuche auch die anderen magischen Orte, zu denen wir Dich in unserem Weihnachtsspecial 2020 mitnehmen! Vielleicht weckt es auch bei Dir Begeisterung für eine Region und Natur, die es so wohl nirgends anders auf der Welt zu finden gibt:


Unser Track zur Einsamkeit des Wilden Westens – Weihnachtsspecial 2020

Alstrom Point über Lake Powell – Weihnachtsspecial 2020 Teil 2 (ab 26.12.)

Valley of the Gods beim Monument Valley – Weihnachtsspecial 2020 Teil 3 (ab 27.12.)

White Pocket in den Vermilion Cliffs – Weihnachtsspecial 2020 Teil 4 (ab 28.12.)

Nice to know – Tipps für den eigenen Trip in den Südwesten! (ab 29.12.)