Stuibenfall – Offroad zu Fuß?!

Offroad muss nicht immer per Auto sein! Viele Ecken sind schließlich mit dem Auto nicht zu erreichen! Im Ötztal in den österreichischen Alpen liegt ein besonders Juwel für Kletterer und Wanderer: Der Stuibenfall, Tirols höchster Wasserfall mit knapp 170 Metern. Im Winter hat das Wandern dann auch etwas von Offroad!

Das Ötztal. Herrlich zum Wandern und Entspannen! Auch ohne Ski!

Von Umhausen, etwa in der Mitte des Ötztals gelegen, führt ein Wanderweg in das kleine Dorf Niederthai, 600 Höhenmeter hinauf in das angrenzenden Bergpanorama. Beginnt der Weg anfangs in dem verschlafenen Dorf Umhausen, führt er immer weiter in die verschneite Bergwelt hinein. Im Sommer tummeln sich hier Mountainbiker, Wanderer und Kletterer. Auch Wildwasser soll das Tal bieten. Im Winter jedoch liegen die Wanderwege nahezu menschenleer vor einem. Nur wenige Spuren im Schnee legen Zeugnis über vereinzelte Winterwanderer ab. Die Tiroler Alpen bleiben im Winter fest in der Hand der Skifahrer.

Auf dem Weg in die Berge…

Wir folgen einem kleinen Fluss weiter in Richtung der Berge und stoßen auch schnell auf die ersten Hinweise zum Stuibenfall. Alles ist hervorragend ausgeschildert und ein Verlaufen ist fast unmöglich. Ignoriert werden die Hinweise auf gefährliche Glätte und wir erreichen den Fuß des Wasserfalls. Das Schild informiert über die diversen Plattformen und zeigt ebenfalls einen Klettersteig auf, der wohl aber nur im Sommer zugänglich ist. (Laut Wikipedia aber wohl seit 2016 nicht mehr in der Form begehbar)

Gut ausgeschildert…

Wir folgen den Plattformen und langsam kommt der Hauptfall in Sicht. Seitlich geschmückt durch blaue und weiße Eiskristalle fällt das Wasser in die Tiefe. Kleinere Eisschollen treiben auf dem tiefblauen Wasser der beiden Becken unterhalb der Fälle. Ein grandioser Blick!

Weiter hoch geht es nun nur noch über Treppen. Zuerst auf der dem Fall gegenüberliegenden Felsseite, so dass sich der Blick immer weiter öffnet. Dann kommt ein zweites ungewöhnliches Motiv: Eine riesige hängende Stahlbrücke überspannt die Schlucht. Nichts für Höhenängstliche!

Das letzte Hindernis auf dem Weg zum Fall! Hängebrücke oder doch Treppe? Oder beides?

Wir überwinden uns, überqueren die wacklige Konstruktion und kurze Zeit später stehen wir auch schon direkt neben dem oberen Becken. Der Blick ist frei hinauf zum Ausgangspunkt des Falls. An den Felswänden seitlich des Wasserfalls sind riesige, teils durch die Sedimente rot gefärbte, Eiszapfen gewachsen und verwandeln die Umgebung endgültig in eine märchenhaftes Winterwonderland!

Eis am Stiel? Oder doch nicht…

Unzählige Treppenstufen später erreichen wir endlich die Abbruchkante. Wären wir jetzt Kletterer und es wäre Sommer – wir könnte glatt über diese Kante hinweg klettern! Herrliche (oder doch beängstigende) Vorstellung! So nehmen wir lieber die etwas weiter hinten liegende Brücke aus Stahl. Auch sehr schön!

Mit ein wenig Geschick auf dem vereisten Untergrund gelangen wir auf die über den Abgrund hinausragende letzte Plattform. Was ein herrlicher Ausblick von hier, nicht nur auf den Fall, sondern auch hinein in das Ötztal.

Von hier oberhalb des Wasserfalls sind es nur noch ein paar Minuten Fußweg zum ersten Parkplatz. Wer also will, kann gerne auch per Auto hierher. Zu Fuß von Umhausen hoch nach Niederthai ist es aber auf jeden Fall eine sehr empfehlenswerte Tageswanderung!

Wem die Fotos nicht reichen, hier ein kurzes Video des Stuibenfalls aus der Luft:

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